Anja Meuter, IHK-Vizepräsidentin und Vorsitzende im IHK-Regionalausschuss für den Kreis Borken, beglückwünschte die Einser-Absolventen zu ihren herausragenden Leistungen: „Sie haben eine Top-Leistung bestens vorbereitet, punktgenau und konzentriert abgeliefert. Darauf können Sie sehr, sehr stolz sein.“ Sie versicherte den jungen Preisträgern, dass ihre Entscheidung für eine betriebliche Ausbildung absolut richtig war: „Wir brauchen Sie, liebe Prüfungsbeste. Sie müssen nicht ‚auswandern‘. Bleiben Sie in unserer Region. Hier lässt sich hervorragend leben, arbeiten und Karriere machen.“
Damit sie weiter in der Erfolgsspur bleiben, gab Meuter den Spitzen-Absolventen einen Sechs-Punkte-Plan mit auf den Weg. Anstelle von „blinder Detailverliebtheit“ sollten sie „selektiven Perfektionismus“ praktizieren, so Meuters erster Tipp. „Keine Angst vor Feedback“ und „keine Angst vor Fehlern“, lauten ihre Ratschläge zwei und drei. Eine eigene Position zu entwickeln und Verantwortung zu übernehmen, sind für Meuter zudem ganz wesentlich, um sich den Respekt und das Vertrauen von Kunden, Kollegen und Chefs zu verdienen. „Und bedanken Sie sich bei den Menschen, die Sie unterstützt haben. Ein funktionierendes Netzwerk lebt vom Austausch, aber auch von gegenseitiger Wertschätzung“, so Meuters sechster Erfolgstipp.
Die IHK-Vizepräsidentin dankte ausdrücklich den Ausbildern in den Unternehmen und den Lehrern an den Berufskollegs für ihre Arbeit. Sie seien unentbehrliche Stützen des erfolgreichen und im Ausland hochgelobten deutschen Ausbildungssystems. Das gelte nicht minder für die 3.500 Fachkräfte, die sich ehrenamtlich in 350 IHK-Prüfungsausschüssen für die Ausbildung einsetzten. Ausbilderinnen und Ausbildern empfahl sie, sich für diese Aufgabe zu bewerben. „Sie bringt die Mitglieder fachlich und auch persönlich weiter“, versicherte die Unternehmerin aus Gescher.
Seinen Respekt vor der Leistung der Auszubildenden unterstrich Norbert Steinig, Leiter des IHK-Standortes Westmünsterland und Moderator der Bestenehrung. Die ehrenamtlich tätigen IHK-Prüferinnen und -Prüfer stellten hohe Anforderungen an das Können von Spitzenkräften. „Eine Eins vor dem Komma auf dem Ausbildungszeugnis ist ein großes Qualitätsversprechen“, sagte Steinig, „aber wer von ihnen am Ende eine Eins bekommen hat, der ist auch sehr gut.“
Was die Bestnote wert ist, zeigt ein Blick in die Prüfungsstatistik für den Kreis Borken. Insgesamt haben sich im vergangenen Winter und Sommer 1.571 Auszubildende aus dem Kreis der IHK-Prüfung gestellt. 1.494 haben sie mit Erfolg gemeistert, 109 von ihnen mit mindestens 92 von 100 erreichbaren Punkten – und somit mit der Note „sehr gut“. Der Anteil der Jahrgangsbesten liegt bei etwa sieben Prozent.
Mara Löser erinnerte in ihrer Absolventenrede besonders an die Momente in der Ausbildungszeit, in denen sie mit Kreativität und Know-how die Umgebung mitgestalten konnte. „Genau dafür machen wir unseren Job und genau diese Momente bringen uns nicht nur beruflich, sondern auch persönlich weiter“, sagte die Bauzeichnerin, die im Architektur- und Stadtplanungsbüro farwick + grote (Ahaus) ausgebildet worden ist.
Als „exzellente Vorbilder“ besonders für die jungen Menschen, die in diesem Jahr ihre Ausbildung begonnen haben, bezeichnete Landrat Dr. Kai Zwicker die Prüfungsbesten. „Dieser erste Meilenstein, den Sie so bravourös gemeistert haben, wird Sie von nun an wie ein positiver Rückenwind begleiten“, ist Zwicker überzeugt. Damit das Talent und Know-know der jungen Fachkräfte in der Region bleibt, warb der Landrat für das Münsterland und den Kreis Borken mit ihren Vorzeigebranchen, ihren versteckten Weltmarkführern und ihrer sehr niedrigen Arbeitslosenquote. Hier lasse sich Leben und Arbeiten auf sehr attraktive Weise miteinander verbinden. Zwicker: „Ich lade Sie herzlich ein, bei den Unternehmen im Kreis Borken mit ihrer sehr guten Ausbildungs- und Weiterbildungsbereitschaft und vor allem auch ihren sehr familiär geprägten Strukturen ein berufliches Zuhause mit spannenden Zukunftsperspektiven zu suchen.“
IHK-Vizepräsidentin Anja Meuter überreichte die Urkunden an die erfolgreichen Absolventen. Jeder Spitzen-Azubi erhielt zudem einen Glasquader mit einer eingravierten „1“. Seit zwölf Jahren ehrt die IHK Nord Westfalen die besten Auszubildenden in den Kreisen und kreisfreien Städten.
Quelle Text + Bild: IHK Nordwestfalen