"Papier und Diesel" nennt Maria Hörst die entscheidenden Stichworte. Gemeinsam mit Mike Verstege und Bernfried Bolle hat sie das Jahr über das Projekt vorangetrieben. Sie hat an Workshops gemeinsam mit Vertretern der anderen zehn beteiligten Firmen teilgenommen, hat Ideen entwickelt und vor allem die 90 Mitarbeiter der Firma dafür sensibilisiert und motiviert.
Ungewohnt war es schon für die Vertriebs-Mitarbeiter, ohne Präsentationsmappen und Broschüren zu Kunden zu gehen und für die mobilen und stationären Wiegesysteme zu werben. Heute haben sie einen Koffer mit einem kleinen Demogerät im Gepäck, an dem man die Wiegung simulieren kann. Auch auf Messen, so erzählt Prokuristin Anja Schemmick, geht PFREUNDT jetzt ohne Broschüren. Stattdessen wird nach den Karten der interessierten Besucher gefragt. Da kann man später gut nachhaken.
Neue Software angeschafft
Vom Angebot bis zur Rechnung wird heute alles per E-Mail versandt. 15.000 Euro bringt allein das im Jahr. "Die Resonanz der Kunden ist gut", berichtet Maria Hörst von der Umstellung zum papierlosen Büro.
Noch mehr eingespart wird auf den Straßen Deutschlands. Tag für Tag sind hier die Servicetechniker und Monteure unterwegs. Für immerhin 100.000 Euro hat PFREUNDT eine Software zur Routenoptimierung angeschafft. Die vielen Fahrzeuge werden jetzt vom Rechner zielgerichtet auf die kürzesten Wege geschickt. Allein hier betragen die Einsparungen 54.000 Euro jährlich. Amortisiert hat sich auch, dass die Techniker in spritsparendem Fahrverhalten geschult wurden.
Zur Post mit dem Rad
Und dann sind da noch die vielen Kleinigkeiten. Für Botengänge in Südlohn wurde ein Fahrrad angeschafft, das gleichzeitig Werbung für das Unternehmen macht. Und die Drucker verschwinden aus den Büros, werden zentral zusammengeführt. "Wer aufstehen muss, druckt weniger", verrät Maria Hörst.
Vor mehr als einem Jahr hat keiner mit einem solchen Erfolg gerechnet. Noch nicht einmal die Ökoprofit-Macher, die an der Robert-Bosch-Straße für ihr Projekt warben. "Hier ist nichts mehr zu holen", war die Einschätzung, so erinnert sich Geschäftsführer Ludger Wissing.
Energieeffizienter Bau
Tatsächlich baute das Unternehmen erst 2011 neu und hat damals schon auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit gesetzt. "Wir heizen mit Geothermie und haben Photovoltaik auf dem Dach", sagt Wissing. Präsenzmelder in den Büros und Helligkeitsmessungen helfen, bei der Beleuchtung zu sparen. Gelohnt hat sich das Projekt trotzdem. Insgesamt hat PFREUNDT rund 105.000 Euro investiert. Ökoprofit rechnet sich also bereits im zweiten Jahr.
Bericht: Münsterlandzeitung vom 09.06.2016